Geschichte
11. - 13. Jahrhundert:
Besiedlungszeit des Murgtales durch Franken, Tiroler und Sachsen
1041:
Als erster Ort im Murgtal wird Rotenfels als Herrschaftssitz urkundlich erwähnt.
1148:
Berthold III. von Eberstein gründet das Zisterziensterkloster Herrenalb. Die päpstliche Anerkennung erfolgt 1177. In den Jahren 1148 bis 1170 werden die wesentlichen Bauteile des Klosters erstellt.
1219:
Erste urkundliche Erwähnung von Gernsbach.
um 1240:
Gernsbach erhält Stadtrechte
1266:
Otto von Eberstein schenkt dem Kloster Herrenalb einen Weinberg in Loffenau in der „Hühnerbach".
1297:
Heinrich 1. von Eberstein verkauft das Dorf Loffenau für 360 Pfund Heller an das Kloster Herrenalb.
1310:
Die „Alte Weinstraße" (Gernsbach - Wildbad - Rottweil) wird erstmals urkundlich erwähnt.
1338:
Graf Ulrich von Württemberg wird Schirmherr des Klosters Herrenalb.
1364:
Als 1 . Schultheiß (Schulz) wird ein Loffenauer namens Trutmann urkundlich erwähnt.
1367:
Überfall von Wildbad, Fehden zwischen Württemberg und den Ebersteinern (Wolf - Wolfram von Eberstein). Württembergische Truppen ziehen über den Reiterweg und belagern Wolf von Eberstein. Im Rittersgrund kommt es zu Scharmützeln.
1369:
Schultheiß Trutmann zu Loffenowe verkauft dem Kloster Grundstücke und vermacht das gesamteVermögen dem Kloster.
1394:
Abt Marquart verleiht einen Erblehensbrief über einen Baumgarten zu Loffenowe gegen 8 Schilling Pfund und die Hälfte des Jahresertrages.
1399:
Die Grafschaft Eberstein wird geteilt.
um 1450:
Die Plotzsägmühle wird mehrfach urkundlich erwähnt. Ihr Bau datiert vermutlich wesentlich früher, da bereits zum Klosterbau große Mengen Schnitt- und Rundholz verbraucht wurden. Im Turm der Loffenauer Kirche entstehen die Wand- und Deckengemälde eines unbekannten Künstlers.
um 1460:
Loffenau hat ca. 200 Einwohner. Die Schweinezucht ist bedeutend, ständige Streitigkeiten mit Gernsbach wegen der Sauweide und dem Eckerichtsgeld. In Loffenau wird Weinbau betrieben, wenn auch der Wein nicht sonderlich haltbar ist.
1485:
Stiftung des Salve Maria in der Pfarrkirche zu Loffenau
1495:
Die Grafschaft Württemberg wird zum Herzogtum erhoben; Graf Eberhard wird Herzog und Reichsfürst.
1508:
Die Plotzsägmühle wird vom Kloster an Loffenauer Bürger verpachtet. Loffenau hat 320 Einwohner.
1514:
Bauernaufstand im Remstal - armer Conrad. Das Kloster verpachtet die Badstube in Loffenau an Leonhard Scherer um 2 und 1 /2 Schilling Heller jährlich.
1525:
Im Bauernkrieg wird das Kloster Herrenalb überfallen. Auch Loffenauer Bauern sind dabei. Es kommt zu Plünderungen des Klosterbesitzes, die Schäden werden später auf 30.000 FI geschätzt.
1534/35:
Herzog Ulrich erobert das Herzogtum Württemberg zurück und führt die Reformation ein. Betroffen sind die Klöster Bebenhausen, Maulbronn, Hirsau, Blaubeuren, Lorch und Herrenalb.
1535:
Loffenau wird protestantisch.
1553:
Die Kelter in Loffenau wird als Klostereigentum genannt und eine Kelterordnung wird erlassen.
1592:
Herzog Ludwig verkauft die „Heiligengüter" an verschiedene Loffenauer Einwohner
1614:
Die erste württembergische Forstordnung hat eine planmäßige Waldnutzung zum Ziel. Die Streitigkeiten zwischen Loffenau und Gernsbach um Wald- und Holznutzen gehen jedoch weiter.
1618:
Schultheiß Stoffel Franckh erwirbt von Herzog Johann Friedrich die dem Kloster gehörende Hühnerbach mit 19 Morgen Fläche (ca. 7 ha).
1618 - 1648:
30jähriger Krieg. In der zweiten Hälfte des 30jährigen Krieges wird der Südwesten zum permanenten Kriegsschauplatz mit großen Zerstörungen und nachfolgenden Seuchen.
1618:
zählt Württemberg noch 350.000 Einwohner, 1639 leben im Herzogtum nur noch 120.000 Personen. Nach vielen Besetzungen und Plünderungen zählt Loffenau 1642 noch 150 Seelen (1596 - 360 Einwohner). Bei herannahenden Truppen flüchten die Bewohner mit ihrem Vieh und wenigen Habseligkeiten in die dichten Waldungen.
1649:
In Württemberg wird die allgemeine Schulpflicht eingeführt.
1665:
Der erste namentlich genannte Schulmeister, der Schneider Hans Bernhard Leiblin gibt in seiner Handwerksstube den Kindern Unterricht in Schreiben, Lesen und Rechnen.
1688 bis 1697:
Pfälzischer Erbfolgekrieg, 1693 wird Calw zerstört, marodierende Truppen durchziehen Loffenau, das Dorf muss erhebliche Kriegslasten tragen.
1704 bis 1706:
Die Landstraße von Herrenalb bis Gernsbach wird verbreitert und verbessert.
1737:
Der württembergische Herzog erläßt eine Holz- und Waldordnung als Grundlage einer planmäßigen Forstwirtschaft
1738 bis 1748:
Wegen des Zehnten sowie anderer Abgaben und Rechte kommt es zu erheblichen Streitigkeiten zwischen Württemberg und Baden. Die Gemeinde leidet sehr unter dieser Rechtsunsicherheit.
1752:
Herzog Karl erlässt die Württembergische Landfeuerordnung zur Bekämpfung von Feuersbrünsten und Feuersgefahren
1765:
15 Loffenauer Kinder sterben an den Pocken
1780:
Georg Zeltmann ebnet sein altes Gebäude ein und erstellt das prachtige Anwesen „Adler" mit Gastwirtschaft, Wohnungen und großem Ökonomieteil.
1780:
Ein Gemeindehaus wurde als 1 . Rathaus mit Schulstube und Wachlokal sowie Arrest gebaut. Im Haus waren auch Wohnräume. Der Bau trug ein Schindeldach und brannte 1863 nieder. Vorher war Verwaltung und Versammlung in der Stube des jeweiligen Bürgermeisters (Adlerwirt).
1781:
Eine Fuhre Leimen (Lehm) aus der Loffenauer Leimengrube kostet 8 Kreuzer. Viel Lehm kommt in die Gernsbacher Ziegelhütte, von dort als Backstein und Ziegel zurück.
1786:
Beim Großbrand am Marktplatz in Gernsbach hilft auch die Loffenauer Feuerwehr. Sie erhielt ein Lob, ein jeder eine gute Zehrung und 1 Gulden.
1788:
Die Gemeinde Loffenau erhält das Marktrecht verliehen.
1793:
Die klostereigene Gemeindekelter wird neu aufgebaut und mit neuen Geräten ausgestattet. Die bürgerliche Gemeinde erwirbt 1823 die Kelter zum Preis von 1.000 Gulden.
1796:
Französische Truppen besetzen das Murgtal und kommen auch nach Loffenau. Auswärtige zahlen im Loffenauer Steinbruch für jeden Wagen Steine 20 Kreuzer.
1800:
Mit dem letzten Kohlenmeiler endet die Zeit der Holzkohlenherstellung auch in Loffenau.
1806:
Durch Staatsvertrag verzichtet Baden auf alle Ansprüche aus dem Klosterbesitz und den Klosterdörfern. Damit tritt für Loffenau endlich Rechtssicherheit ein. Loffenau erhält die Bezeichnung „Württembergisches Klosterdorf II. Klasse". Kaiser Franz II. legt die deutsche Kaiserkrone nieder und erklärt das römisch-deutsche Kaisertum für erloschen und das Reich als aufgelöst. Ende des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation. Mit Wirkung zum 01 .01 .1806 wird Baden Großherzogtum und kann sein Gebiet vervierfachen. Württemberg wird von Napoleons Gnaden Königreich und verleibt sich 21 fürstliche, 34 gräfliche und 101 ritterschaftliche Besitztümer ein.
1807:
Das Königreich Württemberg reformiert die Verwaltung. Das bisherige Amt Herrenalb wird aufgelöst. Loffenau wird dem neuen Oberamt Neuenbürg zugeordnet.
1816/17:
Infolge von Missernten und einem total verregneten Sommer erlebt Süddeutschland ein schweres Hungerjahr. Die Jahrzehnte der Auswanderungen beginnen. Als Maßnahme gegen die Not richtet die Gemeinde Suppenküchen ein. Dank der frühzeitigen Einführung des Kartoffelanbaus ist in Württemberg die Not nicht ganz so groß wie in den Nachbarländern. Zwischen 1816 und 1870 wandern 53 Loffenauer Personen in den Osten aus; 220 Loffenauer nach Übersee (Amerika)
1820:
Unter Schultheiß Jakob Zeltmann wird das erste richtige Schulhaus in der Schulgasse fertiggestellt.
1821:
Beginn der Landesvermessung. Grenzsteine mit den württembergischen Hirschstangen begrenzen die Gemarkung zum Großherzogtum Baden.
1833:
Großbrand in Weisenbach; 30 Häuser samt Pfarrhaus und Kirchturm brennen ab. Die Feuerreiter holen auch Hilfe aus dem Königreich Württemberg, die Loffenauer Feuerwehr hilft beim Löschen.
1821 -1842:
Die Einwohnerzahl in Loffenau steigt von 900 auf 1.200. Die Landwirtschaft kann diese Einwohnerzahl kaum ernähren. Das Württembergische Erbrecht mit der Realteilung führt zu immer kleineren Parzellen und Landwirtschaftsflächen - „Viele Brüder- kleine Güter".
1836:
Das Oberamt Neuenbürg beauftragt den Königlichen Geometer Wetzei mit der Erstellung des ersten Ortsplanes und der gesamten Vermessung von Loffenau.
1842/43:
Die Heilig-Kreuz-Kirche in Loffenau wird im neugotischen Stil neu erbaut, lediglich der alte Teil des Kirchturms bleibt erhalten und wird aufgestockt. Die Gesamtkosten betragen 91.700 Gulden, wobei die bürgerliche Gemeinde einen Zuschuss von 38.000 Gulden gewährt. Der Friedhof an der Kirchhalde wird angelegt.
1849:
Badische Revolution. Preußische Truppen ziehen über Loffenau nach Gernsbach und schlagen den Aufstand nieder. Gernsbach hat damals rund 2000 Einwohner, Loffenau 1250.
1858:
Die Straße Gernsbach - Loffenau wird auf der heutigen Trasse am Krummeck gebaut. Für Fuhrwerke wird ein Wegegeld erhoben. Ein Zweispänner zahlt 4 Kreuzer, ein Vierspänner 12 Kreuzer, ein Karren 1 Kreuzer.
1860:
Die Feuerwehr erhält einen Pumplöschwagen
1865:
Nach einem Brand wurde das neue Rathaus erstellt. Das für die damalige Zeit großzügige Gebäude war ein „Mehrzweckbau". Im Erdgeschoß befand sich die Gemeindewaage, das Feuerwehrmagazin, der Ortsarrest sowie Lagerräume. Im 1 . Geschoß waren die Büroräume und der große Bürgersaal. Im 2. OG waren Wohnungen für Bürgermeister, Lehrer und Bedienstete, im Dachgeschoß ein riesiger Dachboden und Speicher.
1868:
Unter Schultheiß Öchsle wird eine Pflichtfeuerwehr eingeführt.
1872:
Gründung des Loffenauer Männergesangvereins Liederkranz, der als ältester Verein dieses Jahr sein 125jähriges Jubiläum feiert. In Loffenau wird fast zeitgleich der Kriegs- und Militärverein gegründet, später Kyffhäuserbund. Der Verein wird 1945 von der französischen Militärverwaltung aufgelöst.
1894:
Das letzte Murgfloß geht auf die Reise. Die bestehende Bahnstrecke von Gernsbach wird bis Weisenbach fertiggestellt und von der Badischen Staatsbahnverwaltung betrieben.
1898:
Die Bahnverbindung Karlsruhe - Herrenalb wird in Betrieb genommen. Beginn des Fremdenverkehrs.
1898/99:
Loffenau erhält eine Trinkwasserversorgung mit Hausanschlüssen. Loffenau tritt an die Stadt Gernsbach die Axtlohquelle und die Vogelswiesenquelle ab und erhält dafür 25.000 Goldmark. Die Kosten des Baues einschließlich der Loffenauer Versorgung, 1 Hochbehälter sowie den dauernden Unterhalt trägt die Stadt. Loffenau erhält auf Dauer ein auskömmliches und unentgeltliches Versorgungsquantum.
1900 - 1914:
Rege Bautätigkeit am Ort, die Wirtschaft floriert, elektrischer Strom wird eingeführt, die ersten „Sommerfrischler" kommen.
1907:
wird das neue Schulhaus eingeweiht.
1911:
Der Loffenauer Turnverein wird gegründet (heute Turn- und Sportverein Loffenau)
1914 - 18:
1 . Weltkrieg, 65 Loffenauer fallen oder gelten als vermisst.
1918:
Am 9. November wird in Stuttgart die Republik ausgerufen, am 30. November verzichtet König Wilhelm II. auf den Thron.
1919 - 1923:
Das Geldvermögen der Gemeinde war in Kriegsanleihen angelegt und ist verloren; die schleichende Inflation beginnt zu galoppieren. Der Gemeindehaushalt 1922 hat bereits ein Volumen von 150 Mio. Mark. Am 16. November 1923 kostet ein Wannenbad in der Schule 300 Mio. Mark, der Tagesverdienst des Fronmeisters beträgt 35 Milliarden Mark. Am 14. Dezember 1923 (Rentenmark) beträgt sein Tagesverdienst wieder 2 Mark und 50 Pfennig. Wirtschaft und Arbeitsmarkt liegen am Boden.
1921:
Gründung des Musikvereins Loffenau
1924 - 37:
Bürgermeister Georg Keim lässt Notstandsmaßnahmen zur Arbeitsbeschaffung durchführen.
1925:
Kriegerdenkmal wird eingeweiht
1926:
Bau des Gemeindehauses und Ferienheims der evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde (EmK)
1927:
BM Keim gründet die Freiwillige Feuerwehr Loffenau und wird 1. Kommandant
1927:
Das 8. Schuljahr wird eingeführt; der Gemeinderat stimmt dagegen und beantragt Aufschub, da man die Kinder als Arbeitskräfte in der Landwirtschaft braucht.
1929:
Von den 12 Telefonbesitzern stimmen 8 für die Zuordnung nach Herrenalb, 4 für Gernsbach; Ergebnis ist noch heute die Vorwahl 07083.
1930:
BM Keim gründet den Obst- und Gartenbauverein
1933:
Machtergreifung der Nationalsozialisten. NS-Gauleiter Wilhelm Murr wird Staatspräsident, später Reichsstatthalter von Württemberg
1935:
Die Deutsche Gemeindeordnung beseitigt die, Kommunale Selbstverwaltung durch das Führungsprinzip „Nach Anhörung des Gemeinderates beschließt der Bürgermeister" Einführung der allgemeinen Wehrpflicht
1937:
BM Keim wird Bürgermeister in Wendlingen; fällt jedoch politisch in Ungnade und verliert sein Amt.
1938:
Die Oberämter werden aufgelöst und durch Landkreise ersetzt. Loffenau kommt zum Landkreis Calw (bis 31.12.1972).
1937 - 45:
BM Erich Bauer muss nach Kriegsbeginn zur Wehrmacht. Das Amt wird durch ehrenamtliche Gemeinderäte geführt. Kriegswirtschaft lähmt die Kommunen.
1945:
Kriegsende; Loffenau wird am 11 . April von französischen Truppen besetzt und unter Besatzungsrecht gestellt. 110 Loffenauer sind gefallen oder vermisst; viele Männer kehren erst nach jahrelanger Kriegsgefangenschaft zurück; Währungsreform 1948 entwertet das Geldvermögen.
1945 - 51:
Der Bankkaufmann Alfred Eiermann wird Bürgermeister. Kriegsschäden an Gebäuden werden behoben. Der Schönblick wird bebaut. Der alte Adler wird erworben und abgebrochen; die Planung für eine Festhalle beginnt. BM Eiermann wechselt wieder in seinen Bankberuf. Loffenau hat 1850 Einwohner; große Wohnungsnot, Reparationsleistungen von 20.000 Festmeter Stammholz.
1951 - 57:
BM Morlock vollendet den Festhallenneubau. Baugebiet Kelteräcker wird erschlossen, Straßensanierungen, Erschließung der Kaltenbronnenquelle; 1951 Bau der ersten neuapostolischen Kirche.
1957 - 65:
1. Amtszeit BM Hini (8 Jahre) Die Einwohnerzahl steigt auf über 2.000; Höhepunkt der Erdbeererzeugung; Neubaugebiet Erdbrüchle wird erschlossen, Rathaus, Feuerwehr, öffentliche Einrichtungen werden modernisiert.
1961:
Kreissparkasse Calw eröffnet eine Filiale im Gebäude Obere Dorfstraße 19. Erhebliche Investitionen in die öffentliche Infrastruktur; 1963 Neubau der katholischen Theresienkirche
1965 - 77:
2. Amtszeit BM Hini (12 Jahre)
Ausbau der Ortsdurchfahrt, Neubau der Ortskanalisation, Beitritt zum Abwasserzweckverband 1967 und Neubau des Feuerwehrgerätehauses, evang. Kindergarten an der Kirchhalde, Leichenhalle, Wiederaufbau der abgebrannten Festhalle
1966:
Mautstraße zur Teufelsmühle
1967:
Wasseruhren werden eingeführt; Staatsbeförsterungsvertrag für den Gemeindewald wird abgeschlossen. Neubaugebiet Süd wird erschlossen: Flächennutzungsplan wird aufgestellt und genehmigt
1970:
Gründung des Verkehrsvereins, Wasserhochbehälter Bockstein
1972:
Die Gemeindereform schlägt hohe Wellen. Bürgermeister und Gemeinderat vertreten eine Fusion mit Gernsbach. Aus der Bürgerschaft formiert sich erheblicher Widerstand. Die Bürgerversammlung in der Mellerthalle ist heute noch in Erinnerung. Bei der Bürgeranhörung am 26.03.73 stimmen 80 % der Bürger für die Selbstständigkeit.
1973:
Die Kreisreform; Loffenau kommt zum Landkreis Rastatt und wird Gewährträger bei der Bezirkssparkasse Gernsbach.
1973:
Die Volksbank Baden-Baden eröffnet eine Zweigstelle im Gebäude Untere Dorfstraße 4.
1970 -74:
Die Verwaltungsreform in Baden-Württemberg vermindertdie Zahl der Landkreise von 63 auf 35. Von 3.379 selbstständigen Städten und Gemeinden bleiben nach der Reform noch 1.111 bestehen.
1 .1.1975:
Die Gemeindereform tritt in Kraft. Loffenau bleibt selbstständig und bildet eine Verwaltungsgemeinschaft mit Gernsbach und Weisenbach (Mindestkatalog). Die Fusionsfrage hat das kommunalpolitische Klima schwer belastet. Die Gründung der Parteien CDU, SPD und die neue stärkere Fraktion der Freien Wähler verändern die politische Arbeit im Gemeinderat erheblich.
1977:
erhält Loffenau das Prädikat „staatlich anerkannter Erholungsort" verliehen. Die Bezirkssparkasse Gernsbach eröffnet eine Zweigstelle am Marktplatz. BM Hini tritt bei der BM-Wahl 1977 nicht mehr an.
1977 - 85:
Bei der BM-Wahl treten 4 Kandidaten an. Beim ersten Wahlgang wird der 26jährige Gemeindeamtmann Erich Steigerwald mit 54 % der Stimmen gewählt. Mit einem Investitionsaufwand von ca. 20 Mio DM werden realisiert:Trinkwasseraufbereitung und neuer Hochbehälter, Entwässerung Schönblick, Neubau einer Sporthalle, Erweiterung des Friedhofs, Tanklöschfahrzeug, Befestigung Gemeindefestplatz, neuer Gemeinde-Unimog, Straßensanierung= Schulgasse, Sehellengasse, Kändelweg; Neubaugebiete: Gewerbegebiet Dorfwiesen, Pfadäcker, Abrundung und Änderung Süd, Neugestaltung der Kirchwiesen, Spitzäcker; Dorfentwicklung: Marktplatz, Kurpark, Fußweg Sägmühlteich bis Kirchwiesen, Sägmühlplatz, Sanierung aller öffentlichen Gebäude, Loffenau erhält 1979 eine Silbermedaille, 1983 und 1985 eine Goldmedaille im Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden".
Gründung des Drachenfliegerclubs und des Karatesportvereins ASAHI sowie des Trachtenvereins
1985 - 93:
Neubau und Erweiterung Kinderspielplatz Brunnenwiesen, Hegenüberlaufbecken Dorfwiesen, Erschließung des Sport- und Freizeitbereichs Reut. Die neuen Vereine Tennisclub und Reitverein errichten ihre Sportanlagen. Der Obst- und Gartenbauverein legt einen Versuchs- und Lehrgarten an.
1985:
Partnerschaft mit Caderousse
1989:
erhält Loffenau die 3. Goldmedaille des Landes. Umbau Rosenstraße, Tulpenstraße, Kreuzweg. Die Gemeindefesthalle wird umfassend saniert, die „Adlerstuben" ersetzen die frühere Gaststätte. Neuer Schulhof, 1993 neuer Kindergarten Brunnengassse wird fertiggestellt
1993 - 97:
Ausbau der Mautstraße, Planung/Umlegung Neubaugebiet Kändeläcker II, Friedhofsmauer, Beteiligung am Stadtbahnkonzept. Fertigstellung der Erschließung des Neubaugebietes Kändeläcker II, Umbau/Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses, Abwassermaßnahmen, Regenüberlaufbecken, Dorfjubiläum 700 Jahre Loffenau
Die Chronik wird weiter ergänzt.
Ortskern, Kirche, Fresken,...
Anfang des 19.Jahrhunderts entstanden weite Teile des Ortskerns von Loffenau. Die Fachwerkhäuser befinden sich heute wieder in einem sehr guten Zustand.
In den vergangenen Jahren wurden Maßnahmen zur Erhaltung dieser Gebäude von der Gemeinde umfangreich gefördert.
In das so aufgewertete Ortsbild fügt sich der neue, preisgekrönte Dorfplatz in den Kirchwiesen.
Die offene Gestaltung des Laufbachs und der anliegende Spielplatz prägen diesen freundlichen Mittelpunkt der Ortschaft.
Eine besondere Sehenswürdigkeit Loffenaus befindet sich in der evangelischen Heilig-Kreuz-Kirche. In dieser 1843 im neugotischen Stil neu errichteten Emporenbasilika blieb der mittelalterliche Turmchor mit gotischen Fresken (1440–1455) erhalten. Neben den zahlreichen Abbildungen von Aposteln und Heiligen ist die „Hostienmühle“ an der Nordwand der Kirche, als eine der wenigen erhaltenen Darstellungen der spätmittelalterlichen Legende über die „mystische Mühle“ besonders bemerkenswert. Sechs große Bildprogramme sind vorhanden: Im Gewölbe die Symbolwesen der Evangelisten mit den Kirchenvätern, am und um den Triumphbogen die Verkündigung, im oberen, stärker untergliederten Bereich der Ost- und Südwand die Kreuzlegende, im unteren Abschnitt der Ost- und der östlichen Südwand die Credo-Apostel, in der unteren Zone der westlichen Südwand die von Heiligen und Stiftern flankierte Muttergottes im Strahlenkranz und auf der gesamten Nordwand das Motiv der Hostienmühle.
Auf dem 908 m ü. NN hohen Loffenauer Hausberg Teufelsmühle bietet ein Aussichtsturm einen sensationellen Blick über Loffenau und das untere Murgtal bis hinein in die Rheinebene.